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Mk8, 31-33 und Mk9, 30-32 - Angst und Synodalität

 
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U.S.Zelenka



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BeitragVerfasst am: 21.09.2007, 12:08    Titel: Mk8, 31-33 und Mk9, 30-32 - Angst und Synodalität Antworten mit Zitat

Impuls zur Eröffnung der südbadischen Pastoralkonferenz, 18.09.2007, 10.30 Uhr in Blumberg
Diakon Ulf-Martin Schmidt


Die berühmte Zurechtweisung des Petrus als Satan ist uns Alt-Katholiken in der matthäischen Fassung sehr geläufig – dient sie doch als Kontrastprogramm zum vorhergehenden Felsenzitat, dass die römische Kirche als Papsteinsetzungsworte versteht.
Aber als Impuls für diesen Tag möchte ich heute diese Stelle einmal aus einer anderen Perspektive anschauen. Aus der des Petrus und der Jünger.
Sein Freund und Meister Jesus erklärt ihm, Petrus, was er alles durchmachen muss - dass er gequält werden wird, dass er sterben wird - und Petrus ist wie vor den Kopf geschlagen, nimmt ihn beiseite und macht Jesus Vorwürfe. Petrus kann und will einfach nicht verstehen warum! Petrus setzt ein impulsives Fragezeichen hinter Jesu Ausführungen.

Und Jesus? Anstatt auf Petrus Bedenken einzugehen und ihm alles zu erklären – Jesus dreht sich um weist ihn vor allen Jüngern zurecht, wird laut und schimpft ihn als Satan. Wie Petrus darauf reagiert, lässt der Evangelist leider offen – aber wir können aus dem zweiten Teil der Lesung entnehmen wie die Jünger allgemein in einer ähnlichen Situation später mit dieser Erfahrung umgingen. Dort heißt es „Sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.“

Sie scheuten sich ihn zu fragen. Sie hatten Angst. Vielleicht weil sie nicht wollten, dass es ihnen genauso erging wie Petrus. Wer möchte schon vor den anderen zurechtgewiesen werden? Als Satan verschimpft? Und was ich schlimmer finde – in seinem Anliegen, nämlich der Sorge um ihren Freund und Bruder nicht ernst genommen zu werden.
Das Gefühl zu haben: Es hat doch keinen Sinn, wenn ich Jesus sage, dass ich es besser finde, er würde nicht nach Jerusalem gehen – in den sicheren Tod.
Eine missglückte Form der Kommunikation – irreparabel geschädigt.

Wie schaut das bei uns aus? Bei mir? Bin ich manchmal so wie Jesus, wenn es darum geht Sorgen und Bedenken anderer wegzuwischen? Oder so wie die Jünger? Stecke ich ein und werde stumm, weil meine Fragen auf taube Ohren stoßen? Weil ich das Gefühl habe, ich werde nicht ernst genommen, sondern nur als Querdenker gesehen? Oder weil ich sonst auffalle und mein Ruf geschädigt wird?

Wie rede ich mit Gott (dessen direkte Antwort zugegebenermaßen manchmal auf sich warten lässt :-))?
Rede ich so mit ihm, als ob ich eh keine Antwort erwarte?
Rede ich ihn platt?
Wenn ich von Gott keine Antwort bekomme, reagiere ich so wie die Jünger? Verstört und ängstlich? „Dann lass ich es halt sein, es hat eh keinen Sinn!“
Oder frage ich immer weiter - versuche immer wieder neu Antworten zu finden?
Wie schaut das bei uns aus? Bei uns hier? In unserem Bistum? Und aktuell auf der Synode? Was nehmt ihr bei euch wahr?
Ich selber stehe mit gemischten Gefühlen da. Ich weiß, dass ich von allen Anteilen etwas habe. Und ich weiß, dass diese Anteile je nach Kontext unterschiedlich stark sein können.
Wir werden auf der Synode sogenannte „heiße Eisen“ in den Anträgen anpacken. Unterschiedliche Positionen durchgehen und beleuchten, von allen Seiten. Dabei wird es unterschiedliche Meinungen und Bedenken geben. – und das ist normal, es dient ja der individuellen Meinungsbildung. Die Frage ist lediglich, wie gehe ich als Person damit um? Mit Meinungen, die anders als meine sind?
Ich wünsche uns auf der Synode, dass wir uns immer wieder trauen offen zu fragen, zu hinterfragen und auch zu antworten, zu erklären – unterschiedliche Positionen auszuhalten – auch wenn es ein paar Anträge auf Beendigung der Debatte geben kann, ohne das alle Argumente ausgetauscht worden sind.
Und das dieses Ringen dann letztendlich die Lösungen bringt, die wir auf unserem gemeinsamen Weg brauchen.
Amen.
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