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Zvonimir
Anmeldedatum: 28.12.2007 Beiträge: 20 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): Rosenheim
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Verfasst am: 19.01.2008, 07:33 Titel: Demuth |
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Also dieses Wort Demuth habe ich oft gehört auch zuletzt wurde Demuth von mir verlangt gegenüber der obrigkeit.
Nur ich habe ein Problem mit dem Wort.
Ich kenne nur das Wort Respekt
Aber Demuth gegenüber Menschen?
Gott gegenüber JA aber nicht gegenüber MEnschen den das tue ich gleichsetzen mit Ars...........kriecherei, und bin dazu nicht in der lage ok es liegt auch an meiner Kroatischen abstammung das ich damit Probleme habe.
Jeder Mensch verdient nur eines und das ist Respekt und in meinen Augen bekommt auch ein Präsident wie auch ein Obdachloser Verdienen den selben RESPEKT.
Aber ich muss keinem Staatschef demütig sein...............
Ich habe echt probleme mit dem Wort. |
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Gode Pötter Administrator

Anmeldedatum: 15.10.2006 Beiträge: 317 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): 45663 Recklinghausen
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Verfasst am: 19.01.2008, 11:48 Titel: |
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Wer sagt denn, dass "Demut" so gemeint, so zu verstehen ist, wie Du es zum Ausdruck bringst? Was Du beschreibst, ist "devote Unterwürfigkeit", aber nicht "Demut". Ich beschreibe das mal mit anderen Worten:
1. Das Werk der Nächstenliebe tun, nicht nach den Ideologien der Weltverbesserung gerichtet, sondern vom Glauben geführt und von der Liebe Christi berührt - das ist Demut.
2. Die Erkenntnis, dass Gott selbst sich für uns verschenkt, bis in den Tod hinein, muß uns dazu bringen, nicht mehr für uns selber zu leben, sondern für ihn und mit ihm für die anderen. Wer Christus liebt, antwortet dergestalt, dass sich die Liebe Gottes in der Welt ausbreitet. Er will durch sein Teilnehmen daran Zeuge Gottes und Christi sein und gerade darum absichtslos den Menschen Gutes tun.
3. In seinem Hymnus auf die Liebe lehrt uns der heilige Paulus (1 Kor 13), daß Liebe immer mehr ist als bloße Aktion: ,,Wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts’’ (V. 3). Die praktische Aktion, das bloße Aktivieren in der Gemeinde, das Mithelfen und Händeschütteln an der Kirchentür, all das bleibt zu wenig, wenn in all dem Aktivieren nicht die Liebe zum Menschen selbst spürbar wird, die sich von der Begegnung mit Christus nährt. Auch das ist Demut.
4. Dieses absichtslose, allein von der antwortenden Liebe genährte Dienen macht den Helfer demütig. Er setzt sich nicht in eine höhere Position dem andern gegenüber, wie armselig dessen Situation im Augenblick auch sein mag. Christus hat den letzten Platz in der Welt — das Kreuz — eingenommen, und gerade mit dieser radikalen Demut hat er uns erlöst und hilft uns fortwährend. Wer in der Lage ist zu helfen, erkennt, daß gerade so auch ihm selber geholfen wird und daß es nicht sein Verdienst und seine Größe ist, helfen zu können. Dieser Auftrag ist Gnade. Denn er erkennt, daß er nicht aufgrund eigener Größe oder Leistung handelt, sondern weil der Herr es ihm gibt.
5. Manchmal kann ihm das Übermaß der Not und die Grenze seines eigenen Tuns Versuchung zur Mutlosigkeit werden. Aber gerade dann wird ihm helfen zu wissen, daß er letzten Endes nur Werkzeug in der Hand des Herrn ist, er wird sich von dem Hochmut befreien, selbst und aus Eigenem die nötige Verbesserung der Welt zustande bringen zu müssen. Er wird in Demut das tun, was ihm möglich ist und in Demut das andere dem Herrn überlassen. Gott regiert die Welt, nicht wir. Wir dienen ihm nur, soweit wir können und er uns die Kraft dazu gibt. Mit dieser Kraft freilich alles zu tun, was wir vermögen, ist der Auftrag, der den rechten Diener Jesu Christi gleichsam immerfort in Bewegung hält: ,,Die Liebe Christi drängt uns’’ (2 Kor 5, 14).
DAS ist Demut, nicht devote Unterwürfigkeit. "Ja" sagen zur Demut bedeutet daher auch, "ja" zu sagen zur geschenkten Liebe Gottes. Viele Menschen können das nicht annehmen, fühlen sich nicht geliebt (weder von Gott, noch von den Menschen), meinen alles aus eigener Kraft schaffen zu können und zu müssen, statt auf Gott zu vertrauen. Das ist Hochmut, in seiner Reinstform. Demut hingegen schafft Größe, nicht Unterwürfigkeit. |
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Marco Zumtobel Gast
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Verfasst am: 25.01.2008, 01:18 Titel: |
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Diese Definition von "Demut" kannte ich allerdings auch noch nicht!!! Mir ging es ähnlich, wie Zvonimir. Auch ich hatte meine Probleme mit diesem Begriff, das hat seine Ursache aber lebensgeschichtlichen Prägung im Umfeld meiner römisch-katholischen Heimatgemeinde.
Gode Pötter hat Folgendes geschrieben: | Manchmal kann ihm das Übermaß der Not und die Grenze seines eigenen Tuns Versuchung zur Mutlosigkeit werden. Aber gerade dann wird ihm helfen zu wissen, daß er letzten Endes nur Werkzeug in der Hand des Herrn ist, er wird sich von dem Hochmut befreien, selbst und aus Eigenem die nötige Verbesserung der Welt zustande bringen zu müssen. Er wird in Demut das tun, was ihm möglich ist und in Demut das andere dem Herrn überlassen. Gott regiert die Welt, nicht wir. Wir dienen ihm nur, soweit wir können und er uns die Kraft dazu gibt. Mit dieser Kraft freilich alles zu tun, was wir vermögen, ist der Auftrag, der den rechten Diener Jesu Christi gleichsam immerfort in Bewegung hält: ,,Die Liebe Christi drängt uns’’ (2 Kor 5, 14). |
Demut mal nicht als devote Selbsterniedrigung zu verstehen, sondern als Befreiung von dem Zwang, alles aus eigener Kraft bewältigen zu müssen, das ist eine neue Sichtweise für mich. Ich studiere Medizin und verzweifele manchmal an der Not, die ich miterlebe. Da möchte ich am liebsten helfen, und kann es doch nicht. Mit dieser für mich neuen Begriffsdefinition kann ich die für meinen Beruf notwendige Distanz finden, um Nähe geben zu können und nicht daran zu zerbrechen.
Gruß,
Marco |
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